Chronik 1893 bis 1957
War es die Liebe zur Heimat, zur Natur oder zum Wandern, dass im Jahr 1893 in Neidlingen ein neuer Verein gegründet wurde? Wir können heute leider nicht mehr nachvollziehen, was einige Männer aus Neidlingen letztendlich veranlasst hat, fünf Jahr nach der Gründung des Schwäbischen Albvereins am 13. August 1888 in Plochingen in dem kleinen Dorf am Fuße der Schwäbischen Alb ebenfalls eine eigene Ortsgruppe zu gründen. Gewichtige Gründe müssen es gewesen sein, denn in einer Zeit, in der die meisten Einwohner des Dorfes noch von der Landwirtschaft lebten ohne Maschinen, war das Leben hart und Freizeit, wenn man sie überhaupt hatte, war rar. Trotzdem fanden sich 8 Männer und gründeten im Juni 1893 die Ortsgruppe Neidlingen im Schwäbischen Albverein: Waldmeister Buck, Lehrer Fuchs, Schwanenwirt Gienger, Hufschmied Heilemann, Ökonom Chr. Hepperle , konom Joh. Hepperle, Kaufmann Hepperle, Privatier Pflüger. In den ersten Jahren kamen weitere Mitglieder hinzu: Lammwirt Christian Eberhardt, Pfarrer Ellwert, Kronenwirt Ruoß, Forstwart Stierle. Der erste Vertrauensmann war der Schwanenwirt Georg Gienger. Wie das damalige Vereinslebe im Gründungsjahr und in den Jahren danach ausgesehen hat, ist nicht überliefert. Vermutlich machte man gemeinsame Spaziergänge, Wanderungen in die nähere Umgebung und baute für die Städter, die damals auch schon etwas mehr Zeit hatten, Wanderwege aus. In den Anfangsjahren des Schwäbischen Albvereins wurden noch alle Vereinsbeitritte in der Zeitschrift „Blätter des Schwäbischen Albvereins“, die es seit 1889 gibt, abgedruckt. Dadurch ist es möglich, den Mitgliederstand zu rekonstruieren. Ab 1917 sind dann nahezu alle Mitgliederlisten in unserem Archiv vorhanden. Wie bereits erwähnt, gibt es aus der „guten alten Albvereinszeit“ nur sehr wenige Aufzeichnungen. Eine Vereinschronik wird eigentlich erst seit etwa 50 Jahren geschrieben. Funktionsträger im Verein zu finden, war offensichtlich auch schon vor 75 Jahren schwierig. Dies zeigt die Tatsache, dass Christian Stolz neben dem Amt des Vertrauensmanns zeitweise auch für die Wege und für die Vereinsfinanzen verantwortlich zeichnete.